Mütterlichseits wurde in unserer Familie soviel vererbt, dass ich immer wieder unglaublich den Kopf schüttel. Angefangen von der Haarfarbe und anderen körperlichen Kennzeichen über Gewohnheiten bishin zur Freude am Handarbeiten.
Meine Oma häkelte Spitzentaschentücher bis ihre Augen es nicht mehr zuließen. Ihre eine Tochter, nämlich meine Tante, wollte mir gerne ein Handtuch behäkeln. Da sagte ich natürlich nicht nein und wählte eine Farbe, die meine eher dunkle Umgebung kräftig aufhellt.
Danke, Tante Inge, gut gelungen!
Ich habe früher selber gelegentlich gehäkelt, auch einmal für ein Handtuch. Dann erinnere ich noch ein Huhn, an dem ich mit feinstem Garn innigst für ein Sprossenfenster mit sechs Teilen gearbeitet habe. Es blieb bei dem einen, die anderen Fensterteile wurden nie bedacht, die Wohnung verlassen und das arme Huhn dümpelt vermutlich in irgendwelchen Kisten im Haus meiner Mutter herum.
Interessant, bisher habe ich noch gar nicht daran gedacht, dass der Sinn für Handarbeiten auch etwas Vererbtes sein könnte. Meine Oma hat nämlich sehr viel gestickt (Tischdecken) und Taschentücher umhäkelt - ihre Schwestern haben sicher auch mal was gehäkelt, Handarbeiten waren ja damals viel präsenter als heute, aber für meine Oma war das wirklich ein Hobby, könnte man sagen. Obwohl ich damals schon genäht habe, hat mich all das was meine Oma gemacht hat aber gar nicht interessiert, das war einfach nicht mein Geschmack. Dein Beitrag gibt mir den Anstoß, mich mit den ganzen Sachen, die ich gerettet habe und die sie gemacht hat, einmal auseinanderzusetzen - das scheint ja nicht nur ein materielles Erbe zu sein.
ReplyDeleteDas einsame Huhn (wenn du es denn wiederfindest) hat, denke ich, verdient, gerettet zu werden - vielleicht in einem Stoffbild?
ganz herzliche Grüße, Lucy
Das sonnengelbe Handtuch von Tante Inge ist grandios!!!
ReplyDeleteIch denke, wie Lucy, dass ich mir die ganze Angelegenheit mal genuaer durch den Kopf gehen lasse ... Leidenschaft ist gut ... aber damals hat man ja praktisch alle Mädchen in diese Schablone gezwungen ... Aussteuer sticken, Monogramme auf Bettwäsche und Geschirrtücher sticken... na ja .. einige haben Feuer gefangen und sind mit Herzblut dabei geblieben.
Meine Oma allerdings war sooo streng, dass es meiner Mutter keinen Spaß gemacht hat. An irgendeinem Lümpchen Weißnäherei lernen.. oh je!
Zum Glück ist die ganze Schneiderei heute viel lockerer und leichter geworden und dann macht es auch Spaß!
liebe Tally - ich freue mich, wieder einmal hier von dir zu lesen und den blauen Himmel hast du wohl von Südfrankreich mitgebracht???
Herzlichst - Ellen
Den blauen Himmel finde ich wunderbar, besonders noch mit dem gelben Handtuch. Vielleicht sollte ich mein einsames Huhn im Keller gelb färben und weiterverarbeiten? Ich gehöre zu der Grenzgeneration, in der die Mädchen in der Grundschule noch Handarbeitsunterricht hatten und die Jungen Werken - heute undenkbar. Ein paar Jahre später galt es dann als revolutionärer Akt, Schlabberpullover im Lateinunterricht zu strickten (auch die Männer), und dann war Handarbeiten irgendwann ganz out. Nähen habe ich von meiner Mutter gelernt, aber für uns war es hauptsächlich eine Möglichkeit, uns Kleidung günstig selbst herzustellen. Die anderen riesigen kreativen Möglichkeiten habe ich erst in der Blogwelt gefunden.
ReplyDeleteHäkelspitze in DER Farbe, tonig und schlicht- das ist ja OK.
ReplyDeleteDie Freude am Tun zu vermitteln, das ist hoffentlich das Erbe. Und vielleicht ein paar grundlegende Techniken. Aber was die ältere Generation draus gemacht hat, empfinde ich als nicht mehr zeitgemäß.
Monogramme, Häkelspitzen rundum, das ist doch sehr schabloniert.
Wir sind da heute viel freier und erfinden lieber selbst, als Rastern zu folgen. In jeder Beziehung. Zum Glück!
na. also ich find die idee: schon wieder richtig gut!
ReplyDeleteund werd wohl drüber nachdenken, wie ich ein gehäkeltes/ umhäkeltes handtuch gestalten würde.
denn gerade die alltags-kunst ist es, die mich immer wieder im bann hält. die kleinen täglichen dinge so zu gestalten, dass es immer wieder freude macht, sie zu benutzen.
und ach ja: das batting des quilts ist das premium cotton von hobbs. schön leicht und frisch.
viele grüße!
Liebe Tally,
ReplyDeletewas wären wir ohne die geerbten Talente unserer Vorfahren, besonders wenn's die guten und creativen sind! ;-)
Häkeln kann ich leider überhaupt nicht, drum bewundere ich umso mehr das Talent der Häkelkünstlerinnen. Die Häkelspitze passt perfekt zum Handtuch, sieht toll aus!
Wünsch dir eine gute Woche mit lieben Grüßen
Gabriele
Häkelspitze mag ich sehr gerne, ja ..... ich liebe sie und man kann so viel Zauberhaftes daraus machen.
ReplyDeleteSchön sieht es aus, liebe Tall und,
dir wünsche ich einen ebenso schönen Abend,
Manu
Danke, Tante Inge - wo auch immer du jetzt bist. Ich werde dein Handtuch in Ehren halten.
ReplyDeleteMach es gut und grüß mir alle
Alles Liebe
Mauserle