Friday, September 28, 2012

Aus dem Wald



Vermutlich ist es der letzte Herbst, in dem ich aus dem Wald poste.

Es ist einerseits und andererseits.

Die Gemütlichkeit. Die Freiheit, weil recht versteckt. Die Ruhe.
Die Vögel und die Eichhörnchen.

Aber auch die Feuchtigkeit, die fehlende Sonne, der schlechte Zustand des Häuschens.

Im Herbst die unzählbaren, notwendigen Besenstriche, um das Laub von der steilen Einfahrt und auf dem langen Straßenstück zu entfernen. 


Heute kam die erwartete schriftliche Kündigung.

Ich möchte nicht sentimental werden und bin mir erstaunlicherweise sicher, etwas Gutes recht einfach zu finden.
Zeit habe ich immerhin bis zum Sommer.

Vielen, vielen Dank für all die herzlichen Worte, die auf den verschiedenen Wegen zu mir gekommen sind.  


Gesucht:
kleines Haus oder Wohnung mit Garten oder SW Terrasse/großem Balkon.
Ruhig. Hell.
Zur Miete, falls günstige Gelegenheit evtl. zum Kaufen.
Nähe Harburg.
Gerne im Rosengarten.
Oder in Seevetal.
Oder ganz etwas anderes? An der Elbe?


Das Auto ist gepackt. Die Bilder sind dabei heute entstanden.
Viel Schönes liegt vor mir.
Aktuell lasse ich den Kopf wirklich nicht hängen.
Trotzdem, ein merkwürdiges Gefühl bleibt.

Saturday, September 22, 2012

Sylt II



Zum Glück gelang es mir am Sonnabend in der Dunkelheit einen kurzen Spaziergang am tobenden Meer auf der Westseite der Insel zu machen. (Teil 1 des Sylt-Wochenendes ->hier<-)

Das Meer, die Sterne und ich. Sehr eindrücklich.

Kurz vor der Abfahrt am Sonntag konnte ich mir nochmal eine halbe Stunde abzwacken. Es war die einzige Stunde mit Sonnenschein und noch dazu gelang es mir, den Strandwächter so zu bezirzen, dass ich kurz an den Strand durfte ohne Kurtaxe zu zahlen.

Nachts war ich die Einzige am Strand; nun nicht mehr. 
Egal, ich zog die Schuhe aus, ging im Wasser und war in meinem Element.
 


Postkarten-typische Sylt-Idylle.




Ich persönlich mag ja lieber Dünen pur.




Bohlenwege schätze ich allerdings sehr. Meine Schritte werden aus irgendwelchen Gründen immer ganz ehrfürchtig.

Ich bin gespannt, wohin mittelfristig mein Weg mich führen wird.
Wie gut, dass ich Kraft am Meer aufsaugen konnte.
Nach einer anstrengenden Arbeitswoche bekam ich nämlich gestern die Nachricht, dass mir mein Häuschen gekündigt wird, in dem ich seit 23 Jahren wohne.  
Mein Zuhause.

Jetzt sieht es in meiner Seele nicht gerade so sonnig aus.
Erst einmal werde ich wieder ans Meer fahren. Bereits am nächsten Wochenende geht es Richtung Lieblingsinsel in den Süden. 
Sonne tanken, die offene Weite am Strand aufsaugen.
Meine innere Anbindung stärken.

Das Meer.



"Irgendwo einrasten. Irgendwo hingehören. Ich setzte mich in den Sand und guckte aufs Meer. Das hilft in der Regel immer:  
Das Meer ist mein Breitbandtherapeutikum, der große Knotenlöser. 
Ganz ruhig, sagte das Meer, dreh jetzt nicht durch. Du hast alle Freiheiten der Welt, du kannst machen, was du willst. Genau das kommt dir zwar gerade wie ein Fluch vor, aber atme erst mal ein bisschen, und du wirst schon sehen." 
Zitat:  Maike Winnemuth aus Vor mir die Welt


Sehr vielen Dank für die lieben und achtsamen Kommentare und Zuschriften zu meinem letzten Post. Sie haben mich diesmal ganz besonders glücklich gemacht.

 



Wednesday, September 19, 2012

Reise nach Sylt



Ich war mal wieder auf Reise, diesmal allerdings kurz am letzten Wochenende und es war eine berufliche Fortbildung.
Und was für eine!
Als Hamburgerin noch nie auf Sylt gewesen zu sein, nicht einmal auf Klassenreise, das wollte ich ändern.
Nun galt es, die Möglichkeiten selber zu erfahren.
Unterkunft war im ausgezeichneten Schullandheim Wenningstedt, das ab jetzt Familienzimmer vermietet, auch am Wochenende. Die sehr hilfsbereiten Herbergseltern geben gerne Auskunft. 


Großartig waren die Radfahrten, teils geführt durch Heide- und Wattlandschaft, teils entlang des wunderbaren Radwegs entlang der Dünen.


Sylt hat auf der Westseite einen Sandstrand und teils atemberaubende Brandung. 
Die Ostseite hat einen ganz anderen Charakter. Je nach Ebbe und Flut entweder ruhiges Wasser so wie oben auf dem Bild oder schlickiges Watt.




Sonntag am frühen Morgen gab es eine irre Lichterstimmung.


Wir erforschen das Watt mit allen Sinnen und auch den Füßen.
Danke für die gute Vorbereitung und Anleitung durch unseren kundigen Fortbildner Frank Hincha.


Der größte Fund: eine Qualle.
Ob sie das Trockenlegen während der Ebbe überlebt hat?



Mmmmmh, hier denke ich an den leckeren Wakame-Salat. Ein japanischer Salat aus Algen, auf den ich total stehe.



Nach Algen und Quallen jetzt ein liebliches Bild
Die sogenannte Sylter Rose (für mich eine ordinäre Heckenrose) wurde ursprünglich extra aus der Kamtschatka/Sibirien eingeführt.
Man versprach sich von dieser genügsamen Pflanze einen Schutz, indem man damit die Dünen befestigte. 
Doch die Rose wollte nicht so, wie geplant, rutschte in die Dünentäler, statt die Gipfel und Seiten zu befestigen und verbreitete sich mittlerweile über ganz Sylt. Nicht unbedingt zur Freude aller. 
Es ist die einzige Pflanze, die im Naturschutzgebiet der Braderuper Heide straflos gezupft werden darf.

Wie auch immer. Es ist wunderschön anzuschauen und es duftet herrlich in meinem Häuschen, weil ich mir als Souvenier nämlich Seife mit eben diesen Rosenblättern mitbrachte.

Soweit erstmal. In den nächsten Tagen folgen noch einige Bilder von der anderen Seite der Insel.




 
W