In letzter Zeit hatte ich die Muße, mit Stoff, Faden und Wolle zu spielen.
Herausgekommen ist endlich wieder einmal ein Miniquilt.
Das ist es, was ich ich mag, wobei ich Kribbeln bekomme, was mich so zufrieden macht.
Meine persönliche Herausforderung war Loszulassen.
Loslassen von festen Größen. Loslassen auch von meinem Anspruch an Perfektionismus bei der Herstellung meiner eigenen Dinge.
Das Muster "Log Cabin" (Holzhäuschen, noch auch passend bei mir)ist ein ganz traditionelles.
Stoffstreifen gleicher Breite werden von innen nach außen schneckenformig angefügt. Geachtet wurde auf eine Hell/Dunkelverteilung. Für einen Quilt wurden die Blöcke so aneinandergelegt, dass sich durch eben diese Verteilung ein überlagerndes Muster ergab.
Da ich ja nur einen Block machen wollte, brauchte ich darauf nicht zu achten, sondern "nur" darauf, dass die Stoffe jeweils genügend Kontrast zu ihren Nachbarn haben. Ganz zufrieden bin ich mit dem Ergebnis nicht, Loslassen Nr. 1.
Beim Wonky Log Cabin müssen und sollen die Stoffstreifen eben nicht mehr so ordentlich wie bei einem Haus sein, sondern sie werden locker schräg abgeschnitten.
Ich habe einen Streifen angenäht, dann mein Lineal etwas schief an die freie Stoffkante gelegt und abgeschnitten.
Ob das nun alles so sinnvoll ist, sei dahin gestellt. Auf jeden Fall ist es eine Spielerei.
Mein erster Miniquilt, an dem ich mich nach wie vor so sehr erfreue, hat Gesellschaft bekommen.
Die Einfassung habe ich wie beim ersten Quilt mit der Maschine genäht, doch ich nähe zu selten, um wirklich Übung zu bekommen und hatte vergessen, was ich gelernt hatte. Zuviele Stellen musste ich mit der Hand nachnähen oder ich habe sie einfach offen gelassen. Schließlich ist mein Miniquilt kein Gebrauchsgegenstand und nur von der Vorderseite zu sehen, Loslassen Nr. 2.
Der blaue "Tropen"-Stoff war definitiv eine viel getragene Sommerhose.
Gar keine Spielerei, sondern echte Anstrengung war die Entscheidung für ein Stichmuster. Ich wollte nicht schon wieder das Stippling wie beim ersten Quilt.
Ich guckte online, wollte aber nichts kopieren. Irgendwann fiel mir meine Übungsseite in die Hände. Bingo! Da war es doch. Ganz nah!
Jetzt setze ein Gefühl von Nach-Hause-Kommen ein. Die Maschine zog ihre Bahnen und ich war im Fadenrausch.
So sehr, dass ich vergaß, hin und wieder einen Blick auf die Rückseite oder überhaupt auf die Fadenspannung zu werden. Oh je. Loslassen Nr. 3 war angesagt.
Merke: Auch wenn in der Probe alles stimmt, heißt das nicht, dass es durchgehend so bleibt.
Bei den Stoffmanipulationen von Suschna, Machwerk, Lucy und Annekata
habe ich mich aus Prioritätsgründen nicht beteiligt.
Als ich jetzt sah, dass die Überschrift zu Stoffspielereien geändert ist und ich selber doch gerade so schön gespielt habe, überlegte ich hin und her und setzte meinen Link hin.
Quilten ist nun nicht so wirklich eine aufregend neue Idee.
Deshalb habe ich mich so lange über meinen Entwicklungsprozess ausgelassen.
Die Oktober-Stoffspielereien sind heute bei Suschna in den Kommentaren verlinkt.
Suschna selber hat heute geschrieben: "Mir gefällt dieser Gedanke, etwas in Stoffen zu verstecken. Auch bei Quilts gibt es ja eine Tradition, Wünsche oder Nachrichten mit einzunähen. Oder man versteckte geheime Botschaften in den Quiltmustern".
Da musste ich grinsen. Ich schreibe zwar selten dezidiert etwas in meine Werke, seien es Quilts, Papierarbeiten oder auch Gestricktes. Aber versteckt ist für mich oft ganz bewusst Bedeutung darin.
Deutlich versteckt, aber nicht geheim habe ich es bei meiner Juni-Seite gemacht.
Einmal habe ich sogar ein Blog-Post in meinem Blog versteckt, d.h. es in alten Post vergraben. Es bezog sich auf das Perlenarmband, für das ich vor vielen Jahren diesen Blog überhaupt angefangen habe. Meine Gedanken während des Stickens konnte und wollte ich nicht gleich veröffentlichen.
Puuh, bevor ich überlege, viel Text wegen Volltexterei zu löschen, schicke ich euch, die immer noch da sind, nun endgültig schnell zu Suschna und den anderen Teilnehmerinnen.
Danke für eure Aktion.