Monday, May 19, 2014

Japan Sew Along 2014




Seitdem ich blogge und viele schöne Blogs sehe mit unendlich vielen Anregungen, habe ich mir vorgenommen, die Finger vom Kleidungsnähen zu lassen. Nicht, dass ich es mir vom Technischen her nicht zutraue, aber ich verfolge so viele Interessen, dass ich mich (noch mehr) verzetteln würde. So eben nebenbei geht halt nicht.

Früher mal nähte ich schnelle Sommerhosen und Röcke, die ich auch gerne und oft trug. Alles Anspruchsvollere kostete viel Zeit und wurde nicht getragen. Sei es die Stoffauswahl (ich hatte wenig Geld), sei es die Passform (Änderungen kann ich nicht), sei es, dass es einfach nicht für meinem Lebensstil brauchbar war. Es folgten lange Zeiten ohne Nähmaschinen-Betrieb.

In den letzten Jahren nähte ich gelegentlich hingebungsvoll "Nutzloses" (textile.monats.seiten)manchmal die eine oder andere Tasche und aktuell einen kleinen Quilt. Das war's auch schon.

Mein Traum war es allerdings immer, ein paar Schnitte parat zu haben, die genau zu meiner nicht ganz einfachen Figur passen, so dass ich immer, wenn Bedarf ist, mir eine Hose oder ein Top nähen kann. Hosenkauf ist ein Albtraum, schon mein Leben lang.

Jetzt begegnet mir auf einer Surfreise nach Japan bei Yoshimi the flying squirrel (was für ein herrlicher Name!) DIE Hose. Genau die, die ich für meine Tunikas brauche. Gummizug in der Taille - ich trage immer etwas über dem Bund. Eng in den Beinen.

Jetzt ging es schnell. Schnitt downgeloaded. Black Spinel nennt sie sich nach einem Halbedelstein. Auch gut.

Ob am Ende daraus wirklich eine tragbare Jeans wird, weiß ich nicht. Es wäre schon ein großer Zufall, dass ausgerechnet diese Hose passen würde. Ändern geht schlecht, weil das Bein 3-D mäßig mit geformten Knie gearbeitet wird. Ich schau halt mal und vielleicht kriege ich sie wenn nicht im ersten, dann im zweiten Anlauf hin.


Das Zusammenkleben des Schnittes war nicht so kompliziert und ging ganz einfach. Das und die ersten Zuschnitte machte ich während im Fernsehen das Fußballspiel lief. Ich bin Hamburgerin! 

Schwieriger ist es für mich, durch die notwendigen Markierungen durchzusteigen. Die Nahtzugabe ist im Schnitt enthalten, doch wieviel und wo? Schließlich kann ich eine Hose nicht ohne Anzeichnen mit meiner Standard-Nahtzugabe "füßchenbreit" nähen. Irgendwann entdeckte ich in dem ganzen Haufen die vermutlich richtigen Linien und übertrug sie auf den weißen Stoff mit Hilfe von Uralt-Wachs(?)Papier. Die linke Stoffseite liegt auf dem gelben Papier. Mit einem Rädchen wird auf dem Stoff geradelt und so werden feine Pünktchen übertragen.
Was im ersten Angang doof war, dass ich nach Schnittplan das erste Beinteil mit den gedruckten Linien nach unten zuschneiden sollte. So kann ich nachher natürlich nicht radeln, weil ich die Linien nicht sehe. Ich bin nicht fertig und werde ab jetzt so anfangen, dass ich die Linien sehe. Wenn ich den Papierschnitt umdrehe, sehe ich ja die Rädellinien.
Puuuh, so viele Sätze! Langatmig, aber es sind mir sowieso bestimmt die wenigsten gefolgt. Falls doch: Wie haltet ihr es mit Markierungen?

Im Zuge dieser Hose führten meine Surfausflüge mich natürlich weiter und ich kam wieder einmal zu dem deutschsprachigen Blog, der sich mit Nähen nach japanischen Nähanleitungen beschäftigt. 
Ich entdeckte, dass zufälligerweise gerade ein Japan-Sew-Along stattfindet. Also schließe ich mich an und hoffe, dass es passt, auch wenn mein Schnitt nicht aus einem Buch kommt und ich nicht so direkt auf die Fragen eingehe. Doch dank Catrins heutiger netter Worte denke ich, dass es okay ist.
Mittlerweile gibt es einige Posts zu dem Sew-Along und es wurden einige Bücher ausführlich vorgestellt. Ich verlinke hier zu der Vorstellung und dem Zeitplan.  



Jetzt komplett off-topic, aber mir gerade soviel Freude bereitend:

Wer ganz genau hinschaut, sieht im Loch einen Mini-Spatz, der schon ganz neugierig auf die Welt ist. Noch lässt er sich von Mama Spatz zurück ins Nest schubsen und streckt ihr den weit geöffneten Schnabel entgegen für die leckeren Maden. Das Ganze begleitet von ständigen Gepiese. Ich tippe mal, dass morgen nach meiner Arbeit die Jungen ausgeflogen sind. 

This is a post about sewing japanese, the pants pattern "Black Spinel" and  a German sew-along for  clothes inspired by japanese sewing books. 

13 comments:

  1. Das ist doch schonmal sehr inspirierend - ich klicke mich umgehend zur Hose, aber nicht ohne Dir ein herzliches Willkommen zum Sew-Along hier zu lassen!

    Beim Übertragen von Markierungen bin ich i.d.R. sparsam - oft ist es ja nur die vordere/rückwärtige Mitte o.ä., wo auch eine Stecknadel ausreicht. Dabei verwende ich meist viel Zeit zum Zuschneiden und achte auf eine exakte Nahtzugabe. Wenn es aber um aufwändigere Jacken mit Kragenlösungen geht, die genaue Passzeichen erfordern, kommt auch das Rädelwerkzeug zum Einsatz.

    Liebe Grüße
    Catrin

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  2. Moin Moin!
    Bin schon gespannt auf die Hose. Es ist doch immer gut, wenn man noch ein paar mehr Quellen zur Verfügung hat, um an Schnitte zu kommen, danke für den Link.
    Liebe Grüße, Liane

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  3. Was für ein schöner Arbeitsplatz! Und so ein goldiger Spatz! :-) Aber auch auf die Hose bin ich gespannt! Lieben Gruß von Lena

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  4. Oh, schön das du dabei bist! Ich habe auch schon geliebäugelt, vielleicht steige ich nächste Woche noch quer ein :)

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  5. jaaa- ich bin auch gespannt!
    von mir gibts auch bald neues!
    liebe grüße!

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  7. ups habe es ausversehen gelöscht O_O nochmal :-D
    deine Hose ist super schön und ich werde sie mir auf meine etwas längere to sew liste schreiben! ich bin gespannt auf deine Umsetzung!
    Liebe Grüße Claudi

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  8. Da graut mir schon vor, den Schnitt pausen und ausschneiden! Zumal meine Größe nicht auf dem Bogen vertreten ist ... schön, dass du das schon fertig hast!
    LG
    Frau H.

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  9. Dieses Dilemma, zwischen "nutzlos" und "nützlich" habe ich auch oft. Ich würde gern die benötigte Kleidung schnell und passend zaubern können, um dann Zeit für die schönen, handwerklich interessanten Nutzlosigkeiten zu haben, bei denen der Entsthungsprozess so wichtig ist. Deine Monatsseiten mag ich immer noch sehr, sehr gern. In letzter Zeit bin ich zwar auf dem Weg des Kleidung nähens (Schnitte finden, anpassen und so umsetzen, dass sie zu mir gehöhren) weit gekommen, das spielerische textile Arbeiten ist aber entschieden zu kurz gekommen, was sehr schade ist. Ganz häufig ertappe ich mich dabei, in Phasen zu arbeiten - nur filzen, nur nähen, nur stricken ...
    Ich wünsche dir, dass deine Hose hält, was sie verspricht.
    Der Off-Topic Spatz ist wunderbar!
    Herzliche Grüße,
    Malou

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  10. Die Hose ist toll, gefällt mir richtig gut.
    Leider blicke ich auf der Shopseite gar nicht durch. Ist der Schnitt gratis???

    Liebe Grüße nach Hamburg

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  11. Das war ja wirklich ein langer Post, schön wieder öfter etwas zu sehen. Ich bin gespannt wie du und die Hose sich anfreunden und war entsetzt, wie du die Monatsseiten betitelst. ich weiß natürlich wie du es meinst.Sie waren der Anfang von so vielen textilen Ideen, die jetzt um uns herumschwirren und uns inspirieren.
    Diese japanischen Bücher üben immer einen faszination aus. vor 4 Jahren war ich in Hamburg in einem japanischen Buchladen, aber da gab es nichts Aufregendes. Kennst du den evtl.? Viele Grüße von kaze

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  12. Was für eine coole Hose! Ich bin sehr gespannt auf deine Erfahrungen!
    LG,
    BuxSen

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  13. Moin Moin aus Harburg
    Ich bin gerade beim Japan Sew Along auf deinen Blog gestossen und freu mich einmal mehr eine Hamburgerin zu treffen .Ich finde deine Fotos von Hamburg toll .Sie machen mir Lust mal wieder mit meiner Kamera durch die Gegend zu streifen und ebenfalls Fotos zu machen
    Viele Grüsse
    Kerstin

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