Tuesday, June 10, 2014

Black spinel in white


Meinen Ausflug ins Nähen von Kleidung erkläre ich hiermit zumindest erstmal für beendet. 
Es hat mir Spaß gemacht und mich zutiefst befriedigt, aus einigen ausgedruckten Blättern von Papier und ein paar Metern glatten Stoffes tatsächlich etwas zu fertigen -  angefangen von der Online-Bestellung in Japan bis hin zu dem Gefühl, technisch dem Ganzen gewachsen zu sein, auch wenn mir manchmal beim Starren auf die Anleitung oder die zugeschnittenen Teile 'schwindelig' wurde.



Durch meine Teilnahme am Japan Sew-Along bin ich für meine Verhältnisse gut am Ball geblieben und hätte heute theoretisch genau die Hose, die ich so gerne hätte.

Leider bleibt es bei der Theorie, denn ich werde sie mit Sicherheit nie tragen. 
Schade nicht nur um die Mühe. Ich würde so gerne auf Hosenkäufe verzichten, weil das mein Leben lang ein Alptraum war und ist.



Soweit es auf den Bilder zu sehen ist, bin ich mit der Black Spinel sogar vom Aussehen her weitgehend zufrieden. 
Doch mir ist die Hose zu eng. So gefühlt knackig auf der Haut mag ich nicht.
Auch ist sie mir (vermutlich) zu niedrig geschnitten. Da ich immer ein über die Hose fallendes Oberteil tragen würde, mag ich am liebsten eine hohe Hosentaille. 
Hier zieht irgendetwas nach unten; ich vermute die Knappheit. 
Das Bündchen habe ich noch nicht drangenäht, aber das würde nicht viel ändern.

Ich vermute, dass mein Stoff nicht der im Schnitt angegebenen Dehnbarkeit entspricht. Vielleicht hätte ich auch einen dünneren Stoff nehmen sollen. Dieser hier entspricht einem leichten Jeansstoff und ist aus Baumwolle mit Elasthan, gekauft im renommierten Fachgeschäft Mahlerstoffe.
Falls ich doch noch irgendwann einmal diesen Schnitt noch einmal nähen würde, würde ich folgendes ändern:
  • dünneren Stoff nehmen, falls es welchen mit dem erforderlichen Stretch gibt
  • das Oberschenkelteil um 2 cm verlängern
  • mir Gedanken um die Verlängerung von eher hüftig zu eher taillenhoch machen.

Ich würde es schade finden, alle Mühe einfach wegzuwerfen.
Falls eine von euch glaubt, etwas damit anfangen zu können, würde ich alles gerne verschicken, incl. Stoffreste, und die Anleitung per mail hinterher.
Die Taschen und die einzelnen Beinteile sind fertig versäubert und abgesteppt. Die Seiten- und Mittelnähte müssen noch versäubert werden. Die Nahtzugabe ist recht knapp, da ich die bereits wegen Weitenzugabe benutzt habe.
Wie zu sehen ist, habe ich unten am Saum bislang nix abgeschnitten; da gibt es also noch alle Möglichkeiten.
Zugeschnitten habe ich nach Größe 42.
Fertige Hosen trage ich um die Beine herum in knapp 40 bei einer Körpergröße von 1,63.
Also, meldet euch gerne!  

Was den weiteren Sew-Along betrifft: Den zweiten Schnitt habe ich bereits bestellt. Falls die Hose ein voller Erfolg gewesen wäre, hätte ich voll Begeisterung gleich weitergemacht. So wende ich mich vernünftigerweise wieder meinen anderen Pflicht- und Interessensprojekten zu. Wenn ich jetzt etwas nähen würde, wäre es nicht die bestellte TAO, trotz des schönen Namens, sondern die einfachere und  berühmte Jacke J. Das habe ich vor, seitdem ich ein sagenhaft tolles Modell bei Seelenruhig gesehen habe. Leinen habe ich seit damals hier liegen und eine Idee zur Gestaltung habe ich seit einiger Zeit auch.
Für jetzt sage ich tschüs Sew-Along, viel Spaß weiterhin allen Teilnehmerinnen und vor allem ein herzliches Dankeschön an Catrin, die diesen Sew-Along initiiert hat und ihn ausführlich begleitet. 

11 comments:

  1. Sie sitzt in der Tat sehr knackig, sieht dabei aber auch sehr gut aus! Den Nicht-tragekomfort kann ich nachempfinden, auch ich mag keine niedrigen Hosebunde. Aber es gibt sicherlich eine Lösung! Du sagst, du hast den Bund noch nicht angenäht?! Ist doch gut ... dann mach doch einen hohen Bund aus Jersey! Der gibt dir Sicherheit und das Gefühl, gut angezogen zu sein. Dort, wo der Reißverschluss ist, machst du eine Art Schnürung oder Schnallen oder sonstwas, was dir gefällt!
    An deiner Stelle würde ich die Hose nicht aufgeben, denn sie steht dir ausgezeichnet!
    LG
    Frau H.

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  2. Wie schade! Dabei möchte ich doch sagen: Eine gut sitzende Hose ist ein derart anspruchsvolles Projekt, dass Du Dein "Scheitern" daran - wenn es denn eines ist - nicht überbewerten solltest!

    Mein leiser Vorschlag wäre, eine Hose kaufen zu gehen und diese Leinenjacke zu nähen. (Mit einem Tipp: Tendenz zu rgrößeren Größe!)

    Liebe Grüße
    Catrin

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  3. Ich habe vor dem Hosen nähen bisher auch noch einen riesen Respekt. Deshalb bewundere ich Deinen Versuch, der in meinen Augen auf den Fotos wirklich gar nicht so schlecht aussieht. Aber ich kann verstehen, dass Du damit Probleme hast, wenn es zwickt und zwackt. Sie sitzt etwas tief im Schritt, aber da kann man bestimmt noch was verbessern. Nur leider bin ich da keine Hilfe ;-) Mit einem dünneren Stoff könnte ich mir die Hose auch gut vorstellen.
    Viele Grüße, GriseldaK

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  4. Gib nicht auf. Selbst genähte Hosen sind so bequem. Ich sitze hier gerade am PC mit einer und bin sehr zufrieden. Eine schöne Woche Mema

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  5. Nicht aufgeben tally, die Hose scheint recht gut zu sitzen und sieht super verarbeitet aus. Zugegeben fand ich es sehr mutig sich solch eine Hose als Klamotte für den Anfang vorzunehmen. Sehr anspruchsvoll und eher unwahscheinlich, dass es auch 100% ig gut geht.
    Leibhöhe und Beinweite kann man nach eigenen Wünschen doch ändern. Ich würde den Schnitt kopieren und daran meine Änderungen vornehmen.
    Erfahrungsgemäß ermüden Stoffe mit Elastan mit der Zeit, dh. das knackige Gefühl läßt etwas nach.
    Ich habe gut reden, denn ich habe mir gerade meine erste weisse Hose gekauft und nicht genäht. Viele Grüße von kaze

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  6. Sieht klasse aus! Bring sie bei deinem nächsten Besuch hier unbedingt mit.... gern würde ich sie anprobieren! Überhaupt... wann kommst du mal wieder??

    lieben Gruß von Ellen

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  7. Liebe Tally,

    Karen hat Recht Stretch gibt immer nach, Hosen die beim Kauf wie "reingeschossen" sitzen passen nach ein paar Stunden perfekt. Die Hose sieht an den Beinen jedenfalls super aus.
    Die Idee mit dem Stretchbund finde ich gar nicht blöd, wenn Du eh immer was langes drüber ziehst sieht das niemand und Du hast es bequem.

    Die Jacke von Ellen ist der Knaller, die würde super zu Deiner Hose aussehen. Auf die Idee Teile zu stricken muss man erst mal kommen, mein Hirn rattert gerade, ich könnte doch ein Kaufteil bestricken...

    herzlich Judika

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  8. Hosen nähen gehört zu einem der schwierigsten Unterfangen, weil Änderungen sehr komplex sind. Daran knabbern auch Hobbynäherinnen, die schon jahrzehntelang gern und viel nähen oder sogar selbst Schnitte konstruieren. Insofern kannst Du schon stolz auf Dein erstes Hosenprojekt sein. Auch wenn ich verstehe, dass Du's nicht gerne anziehen magst, weil's nicht Deinen Vorstellungen entspricht. Am besten Jacke nähen, das gute Gelingen genießen und mit neuem Schwung und evtl. Ideen wieder an die Hose drangehen.

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  9. Ich finde die Hose fantastisch an dir!!! Die oben genannte Idee mit dem breiten angesetzten Bund finde ich gut. Ist vielleicht die Möglichkeit, das Teil für dich zu retten.
    Danke auch für die Größenhinweise, wir scheinen da sehr ähnlich zu liegen.
    Liebe Grüße
    PS falls du an den Bodensee zu Ellen fährst, machst du nen Abstechen nach Weimar, ok? Würde dich gern in Echt kennenlernen.

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  10. Mir gefällt sie super, so wie sie ist. Aber das nützt dir ja nichts, du musst dich wohl fühlen!
    Die Idee mit dem Jersey Bund würde ich auf jeden Fall mal überdenken!

    Liebe Grüße,
    BuxSen

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  11. ich bin von deiner hose total begeistert! das,was du sagst "zieht nach unten" ist zu kurze Sitzhöhe. die muss man vertiefen. an der Jeans,wenn da knappnaht ist- ist etwas schwierig,wenn alles schon dicht ist.
    jedenfalls, falls die hose noch zu haben ist, samt schnitt nehme ich sie sehr gerne:-)

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