englisch: in between and at the end
Mein Wunsch war, euch, meinen Leserinnen, einen Dank zu sagen für all die wunderbaren Kommentare zu meinen letzten Posts.
Wieder einmal konnte ich spüren, dass sich der nicht unbeträchtliche Aufwand eines Posts nicht nur für mich selber lohnt, sondern auf Resonanz stößt. * d a n k e *
Ich schaute durch viele meiner zahlreichen Photos, erfolglos, denn ich fand nichts Passendes für ein Danke-Post.
Dafür stieß ich auf diese, bereits im letzten Jahr gemachten Bilder.
Der Quilt ist allerdings viel älter. Er dürfte ca. Baujahr 1983 sein. Ich studierte für einen Teil meiner Ausbildung an der Hamburger Fachhochschule für Textildesign, allerdings fernab von "Design", schlichtweg, weil ich da "was mit Handarbeiten" machen konnte.
So war es auch.
Für jedes Thema (Weben, Färben, Stricken, ....) mussten wir entweder eine Mappe mit allen Proben, Notizen und Auswertungen zusammenstellen oder ein größeres Werkstück produzieren. Ein Teil des bewerteten Examens war am Studienende eine größere Ausstellung mit all diesen Werken.
Nun ja, schon damals war ich groß im Ideen haben, planen und machen - und schlecht im Fertig stellen. In diesem Falle bin ich mir also treu geblieben.
Heute wieder sehr angesagt, stand ich schon immer auf kleine Blümchen-Drucke. Für Laura Ashley-Stoffe reichte mein kleines Studentengeld nicht, Karstadt hat bis heute gehalten ;-)
Sechsecke zeichnete ich mit dem Zirkel und Geodreieck auf Papier und trennte diese Schablonen sorgfältig wieder ab zum Wiederverwenden.
Statt Strickzeug begleiteten mich über viele, viele Monate Sechsecke. Wo immer ich war, ob im Bus oder in der Vorlesung, heftete oder nähte ich. Irgendwann habe ich auch mal eine Hochrechnung zur Anzahl der verwendeten Sechsecke gemacht. Irgendwas mit weit über 1000.
Und dann dümpelte der Quilt. Bis das Ausstellungsdatum sich näherte.
Panik!
Es folgte eine Not-Aktion auf dem Teppichfußboden meines Elternhauses. Meine Mutter, Nachbarin Inge und ich grübelten über einen möglichen Abschluss. Ich weiß nicht mehr, wer was machte. Auf jeden Fall sind die geraden Randstreifen mit der Maschine angenäht. Für die Beendigung der Sechseckkante erstellte ich eine neue Schablone, schnitt die blaue Kante entsprechend ein, falzte diese in kleinen Stücken und viele, viele Handstiche später gab es einen sauberen Abschluss. *danke* Mama, *danke* Nachbarin Inge.
(Diese Tage, bzw. Nächte, sind übrigens heute noch gut für Geschichten bei Kaffee und Kuchen nach dem Motto: Weißt du noch, wie wir damals ....)
Jahrelang lag der Quilt in meinem früheren Zimmer im Schrank. So wirklich brauchen kann ich leider keinen, sonst hätte ich schon längst mehr Quilts genäht. Doch da er zu meiner Sommerbettwäsche und den Sommergardinen passt, liegt er in dieser Jahreszeit jetzt zumindest gefaltet auf meinem Bett. Manchmal kommt er zu ganz großen Ehren, die Bettdecke verschwindet und er wird ausgebreitet. Wenn es richtig heiße Nächte gibt, schlafe ich auch unter ihm.
Schließlich ist er ja letztendlich zum Benutzen da und Jahrzehnte nach seiner Entstehung freue ich mich von Herzen dazu.
*Danke* für das Lesen der Geschichte meines Quilts.
The quilt is much older. It was part of my university exam. Yes, I studied "something with craft". For each of the subjects (weaving, knitting, printing ....) we had to either make a folder or create a bigger piece.
At the end of the study time each student had to make an exhibition.
As still today I'm quite good in putting up with ideas, making plans and starting a lot of things. Also as today I was bad at finishing something.
As the time of the exhibition got nearer the panic grew.
It ended with some days and probably nights on the carpet floor at my parents house. With the help of my mother and neighbour Inge finally all the problems concerning ending the unusually edge got solved. I don't remember who was at the machine and who did the many, many handstitches, but anyway, it got finished, the exhibition went fine.
For many years the quilt stayed in a drawer at that house, because I can't really use a quilt. Otherwise I would have made many by now. I love this craft.
But for the last years I started putting my quilt at least folded on my bed in summertime (in wintertime the color doesn't match with my bedlinens and curtains). When it gets really hot I even dare to sleep under it.
(for my American readers: in Germany we use duvets and not linen + quilt).
Thanks for following the history of my quilt.
Wieder einmal konnte ich spüren, dass sich der nicht unbeträchtliche Aufwand eines Posts nicht nur für mich selber lohnt, sondern auf Resonanz stößt. * d a n k e *
It was my wish to say a thank you to you, my dear readers, for all of your wonderful comments on my lasts posts.
Again I felt the warming reward, that the effort of putting up a post is not only worth for me, but some actually seem to enjoy. * t h a n k y o u *
Again I felt the warming reward, that the effort of putting up a post is not only worth for me, but some actually seem to enjoy. * t h a n k y o u *
Ich schaute durch viele meiner zahlreichen Photos, erfolglos, denn ich fand nichts Passendes für ein Danke-Post.
Dafür stieß ich auf diese, bereits im letzten Jahr gemachten Bilder.
I looked through many of my photos, without success, because I couldn't find any for accompanying the thank-you post.
Instead I stumbled on these pictures, already taken last year.
Instead I stumbled on these pictures, already taken last year.
Der Quilt ist allerdings viel älter. Er dürfte ca. Baujahr 1983 sein. Ich studierte für einen Teil meiner Ausbildung an der Hamburger Fachhochschule für Textildesign, allerdings fernab von "Design", schlichtweg, weil ich da "was mit Handarbeiten" machen konnte.
So war es auch.
Für jedes Thema (Weben, Färben, Stricken, ....) mussten wir entweder eine Mappe mit allen Proben, Notizen und Auswertungen zusammenstellen oder ein größeres Werkstück produzieren. Ein Teil des bewerteten Examens war am Studienende eine größere Ausstellung mit all diesen Werken.
Nun ja, schon damals war ich groß im Ideen haben, planen und machen - und schlecht im Fertig stellen. In diesem Falle bin ich mir also treu geblieben.
Heute wieder sehr angesagt, stand ich schon immer auf kleine Blümchen-Drucke. Für Laura Ashley-Stoffe reichte mein kleines Studentengeld nicht, Karstadt hat bis heute gehalten ;-)
Sechsecke zeichnete ich mit dem Zirkel und Geodreieck auf Papier und trennte diese Schablonen sorgfältig wieder ab zum Wiederverwenden.
Statt Strickzeug begleiteten mich über viele, viele Monate Sechsecke. Wo immer ich war, ob im Bus oder in der Vorlesung, heftete oder nähte ich. Irgendwann habe ich auch mal eine Hochrechnung zur Anzahl der verwendeten Sechsecke gemacht. Irgendwas mit weit über 1000.
Und dann dümpelte der Quilt. Bis das Ausstellungsdatum sich näherte.
Panik!
Es folgte eine Not-Aktion auf dem Teppichfußboden meines Elternhauses. Meine Mutter, Nachbarin Inge und ich grübelten über einen möglichen Abschluss. Ich weiß nicht mehr, wer was machte. Auf jeden Fall sind die geraden Randstreifen mit der Maschine angenäht. Für die Beendigung der Sechseckkante erstellte ich eine neue Schablone, schnitt die blaue Kante entsprechend ein, falzte diese in kleinen Stücken und viele, viele Handstiche später gab es einen sauberen Abschluss. *danke* Mama, *danke* Nachbarin Inge.
(Diese Tage, bzw. Nächte, sind übrigens heute noch gut für Geschichten bei Kaffee und Kuchen nach dem Motto: Weißt du noch, wie wir damals ....)
Jahrelang lag der Quilt in meinem früheren Zimmer im Schrank. So wirklich brauchen kann ich leider keinen, sonst hätte ich schon längst mehr Quilts genäht. Doch da er zu meiner Sommerbettwäsche und den Sommergardinen passt, liegt er in dieser Jahreszeit jetzt zumindest gefaltet auf meinem Bett. Manchmal kommt er zu ganz großen Ehren, die Bettdecke verschwindet und er wird ausgebreitet. Wenn es richtig heiße Nächte gibt, schlafe ich auch unter ihm.
Schließlich ist er ja letztendlich zum Benutzen da und Jahrzehnte nach seiner Entstehung freue ich mich von Herzen dazu.
*Danke* für das Lesen der Geschichte meines Quilts.
The quilt is much older. It was part of my university exam. Yes, I studied "something with craft". For each of the subjects (weaving, knitting, printing ....) we had to either make a folder or create a bigger piece.
At the end of the study time each student had to make an exhibition.
As still today I'm quite good in putting up with ideas, making plans and starting a lot of things. Also as today I was bad at finishing something.
As the time of the exhibition got nearer the panic grew.
It ended with some days and probably nights on the carpet floor at my parents house. With the help of my mother and neighbour Inge finally all the problems concerning ending the unusually edge got solved. I don't remember who was at the machine and who did the many, many handstitches, but anyway, it got finished, the exhibition went fine.
For many years the quilt stayed in a drawer at that house, because I can't really use a quilt. Otherwise I would have made many by now. I love this craft.
But for the last years I started putting my quilt at least folded on my bed in summertime (in wintertime the color doesn't match with my bedlinens and curtains). When it gets really hot I even dare to sleep under it.
(for my American readers: in Germany we use duvets and not linen + quilt).
Thanks for following the history of my quilt.
Ich finde deinen Quilt herrlich. Ich kann kaum glaube, wie kleinteilig er ist. Und die Farben könnten von jetzt gerade sein, von vor 10 oder 20 Jahren - da hattest du wirklich ein zeitloses gutes Händchen.
ReplyDeleteWie schön, daß er sich hier in seiner ganzen Pracht noch mal zeigen darf!
Liebe Grüße Catherine
Ach, ist der wunderschön! Und du lässt ihn die meiste Zeit im Kasten, das ist ja eine Schande. Auch wenn ich blau und Blümchen nicht mag, die Zartheit und die Hexagons gefallen mir sehr gut. Ich weiss aus eigener Erfahrung (!) wieviele Stunden man an so einem grossen Quilt stichelt - von Hand.
ReplyDeleteDanke fürs zeigen, mich hat es gefreut und ich hoffe, du benutzt das gute Stück.
LG, Brigitte
Erst durch deine wunderbare Decke bin ich auf den Blumenpost gestoßen. Beides so zauberhaft!!! Toll, was du für schöne Bilder von den mir auch unbekannten Blüten gemacht hast. Bei der Gespensterpflanze mußte ich auch gleich grinsen. Geht es mir doch ähnlich, dass ich überall Gesichter sehe.
ReplyDeleteDein Quilt ist unglaublich und deine Geduld oder der Eifer.Mein Wunsch so etws zu zaubern ist groß und ein Buch darüber besitze ich seit langem, aber...Er sieht so exakt gearbeitet aus! Du scheinst die geborenen Handnäherin zu sein. 3cm Kantenlänge? Und Brigitte muß ich zustimmen, lass ihn mehr an die Öffentlich keit. Dieses so zeitlose schöne Werk muß bewundert werden. Und vielen Dank, dass du mit uns deine zahllosen Schätze teilst.
Sechseckige Grüße von karen
Ich mag die Geschichte um die Herstellung deines Quilts. Als ich mich vor vielen Jahren das erste Mal über die Geschichte der amerikanischen Quilts informiert habe, war zum einen die Herstellung schon beeindruckend. Was mir aber noch viel besser gefallen hat, war die Gemeinschaft von Frauen, die ihre "Arbeit" in einer besonderen Stimmung ausgeübt haben- gemeinsam Tag für Tag eine langwierige Arbeit zu Ende bringen und das im Kreise von Frauen jeden Alters. Und als du von Deiner Quiltgemeinschaft geschrieben hast, musste ich daran denken. Und dein Quilt ist einfach nur wunderschön!
ReplyDeleteLiebe Grüße
Claudia
P.S.: Ich habe dein Mohnblütenbild als Desktophintergrund auf meinem Arbeitsrechner- weil ich Mohn so liebe und das Bild so schön ist! Ich hoffe, du bist einverstanden :-)
Der Quilt passt gerade auch so schön zum header! Bei uns in der Quiltgruppe haben wir das hier bewundert: http://www.flickr.com/photos/25521867@N04/5601116052/in/pool-berlinmodernquiltguild
ReplyDeleteErst von Nahem erschließt sich dann wirklich die ganze Arbeit! Schlaf schön darunter, das wünsche ich dir.
Quilts sind genähte Gedanken, danke für die Geschichte und Verbeugung vor der Arbeit, sagt eine, die grad von Sechsecken begleitet wird ;-)
ReplyDeleteLG aus dem Norden der Stadt sagt Annette
Tally, ich weiß ja, welch geduldige, exaktarbeitenden Hand-Arbeiterin du bist! Diese Decke (oh .. so sagt man nicht, gell?!) ist wunderbar! Und die Arbeit die dahinter steckt ist der Wahnsinn!
ReplyDeleteToll ! Ich kann mir vorstellen, dass man solch ein Stück schon gerne ein bisschen schont, ... damit man es ein Leben lang hat!
viele liebe Grüße von Ellen