Monday, May 10, 2010

7. Kreativtag ::: Fernweh :::




So sehr Reisen ein Hauptthema meines Lebens ist, so schwer fiel mir die kreative Umsetzung des Mottos des aktuellen Kreativtages "Fernweh".

Zum einen ist es so leicht in Klischees zu verfallen, zum anderen schwingt für mich persönlich das "Weh" mit, das von der "Sehn-Sucht" herrührt.


Ich nahm Ellens Anregung als Anlass für mich herauszufiltern, was das Allerwichtigste, Allerschönste auf meinen Reisen ist. Für den Augenblick gilt:


Das Prickeln, das Kribbeln ist für mich das UNTERWEGS SEIN.

Das Abfallen allen Reisefiebers so wie ich im ersten Transportmittel sitze.


above the clouds

Der erste süße Moment in einem unbekannten Land.
Nie werde ich einen frühen Morgen vergessen: Auf meinen ersten Frankreich-Reisen fuhren wir oft in die Nacht hinein, ich dösend auf dem Beifahrersitz. In einem bis dahin mir unbekannten Tal plumsten wir aus dem Auto und schliefen auf einem Feldweg unter dem Glitzern des Jupiters ein.
Morgens erwachte ich früh vor den anderen und mein Blick fiel auf eine unvorstellbar schöne rote Felswand vor strahlend blauem Himmel. Der Blick schweifte verzückt durch die Szenerie. Es fühlte sich so frisch an, ich war neugierig auf das, was ich hier erleben würde.


arrival Namibia


Jetzt bin ich viel geflogen.
Die ersten Atemzüge in einem fremden Land. Ganz bewusst wahrgenommen.
Prickeln auf der Haut, prickeln in der Seele.


maroc marche

Die ersten Alltagshandlungen in einem fremden Umfeld, egal ob es der Baguette-Kauf in Frankreich ist oder der erste Obsteinkauf auf einem Straßenmarkt in Marokko.

signpost in the desert


Unterwegs sein und den Wegweisern folgen.


maps on the road


Karten entziffern.


routenplanung

Routenplanungen austauschen - hier mit einer Internetbekanntschaft bei einem Treffen für eine Nacht unter dem Himmel des Anti-Atlas. (Hallo Jan!)

on a swedish ferry

Unterwegs das gute Gefühl, das sichere Wissen: "Genauso ist es richtig, genauso ist es gut." (nicht immer da, auf dieser Reise beglückend und unerwartet ständig)


travel friendship


Sich unterwegs begegnen und Wege für eine Zeit lang gemeinsam befahren.
(Hallo Adriana, hallo Sven!)


signpost in the snow


Wegweiser auch hier - ein Passübergang von einem Tal in ein ganz anderes.
(Hallo Gastgeber!)




Das Experimentieren mit der textilen Umsetzung eines meiner wichtigen Reisewörter.

Bezeichnender Weise machte ich bei der Benennung des Ordners auf meinem PC für heute einen freudianischen Tippfehler und nannte ihn "fernweg".
Da wollte ich mir das Weh wohl ersparen ;-)


goodbye namib


Manche Traurigkeit, wenn der Weg fertig erlebt ist. Bye, bye, Namib!

Edit: Wir kamen von der Piste entlang der Namib, dem Nichts aus den Kommentaren. Dieser Weg/dieser Teil der Reise war in dem Moment beendet, als die Reifen wieder auf Asphalt trafen.


arrival Atlantique

Die Freude, ein Ziel erreicht zu haben. Salut, Atlantique!




Landkarten dienen zur Orientierung
auf den Wegen, mal mehr, mal weniger
erfolgreich.





Häufig hängen Landkarten bei mir zur Vorfreude an der Wand.
Jetzt ist es mir endlich gelungen, aus einer Landkarte einen Schmuck zu machen. Seit Jahren dümpelte die Idee, es haperte an der Umsetzung. Dann machte es !Heureka! und fortan kann ich mir einen meiner Lieblingsplätze auf dieser schönen Welt um den Hals hängen.



Ein alter Jugendherbergsausweis im Scheckkartenformat diente als Grundlage. Was für ein passendes Ende für ihn.


Eine Reise durch kreative Welten findet ihr hier bei Seelenruhig.

Ellen, vielen herzlichen Dank. Ich hoffe, du als Gastgeberin erlebt heute viele Freuden.
Auf dass du viele schöne Reisen erleben wirst. Deine Tasche ist vermutlich schon gepackt :-)



Edit: Auf meinem allerersten Blog tallytravel habe ich den Anfang meiner Namibia-Reise dokumentiert. Ich stellte fest, dass Blogsoftware dafür nicht so wirklich geeignet ist und hörte damit wieder auf. Einiges gibt es aber zu lesen und viele Photos zum Anschauen.





Mein 1. Kreativtag "La vie en rose"
Mein 2. Kreativtag "Summertime"
Mein 3. Kreativtag "Glanz und Gloria"
Mein 4. Kreativtag "Zeig mir dein Grün"
Mein 5. Kreativtag "Sweet nothings"
Mein 6. Kreativtag "White Christmas"


13 comments:

  1. Haaach Tally!
    Ich beneide Dich um Deine vielen schönen Reisen! Besonders gut gefällt mir das Foto von dem Weg aus der Namib. Als hättest Du das Ende der Welt erreicht.
    Die Schmuck-Landkarte ist eine ausgefallene Idee, ist das so ein geschrumpftes Teil?

    LG
    Chris, die sich schon auf die ferne Nordsee im August freut.

    ReplyDelete
  2. Interessant, das Reisen scheint so ein menschliches Grundbedürfnis zu sein (sind wir doch noch Nomaden?). Ich werde wahrscheinlich nie solche spektakulären Touren unternehmen wie du, aber das Gefühl, das du da beschreibst, das alles von einem abfällt, wenn die Reise erstmal losgegangen ist, das kenne ich auch. Und das tritt selbst dann auf, wenn man übers Wochenende nur mal kurz wegfährt.
    Interessante Fotos, das mit der im Nichts endenden Straße finde ich auch besonders interessant.
    viele Grüße, Lucy

    ReplyDelete
  3. Bei deinen Bildern bekomme ich Gänsehaut, so schön sind sie! Jetzt habe ich wieder Fernweh...

    ReplyDelete
  4. Nun hast du das Thema aber perfekt ausgefüllt. Wer vorher nicht wusste, was Fernweh ist, der weiß es jetzt. (Auf Englisch und Französisch z.b. gibt es ja kein wirklich entsprechendes Wort)
    Und den Anhänger finde ich auch besonders schön.

    ReplyDelete
  5. Fernweg statt Fernweh ..das gefällt mir :)

    ... liebe Tally, dein Eintrag ist so intensiv und voll von besonderen Erinnerungsmomenten ..wunderbar. Der Anhänger gefällt mir auch sehr :) danke dir fürs Teilhabenlassen an deinen vielfältigen und intensiv erlebten Erinnerungen!

    Liebe Grüße an dich :)
    Ocean

    ReplyDelete
  6. Himmel, wo du schon überall warst.

    Und selten auf dem geraden Weg, sondern immer abseits der Touristenströme. So anstrengend das körperlich auch sein mag, noch beeindruckender ist dabei die Spontanität, die du dann leben kannst.
    Mit allen Vor- und Nachteilen.

    Es ist nicht vielen gegeben, das in dem Ausmaß zu haben.

    Tally, ich wünsche dir noch viele dieser Erfahrungen. Man spürt richtig, wie du Kraft aus deinen Expeditionen ziehst.

    ReplyDelete
  7. Beeinruckender Beitrag!! Die Bilder sind sooo toll!! Danke dafür :-)

    Gruß Sabine

    ReplyDelete
  8. Liebe Tally,
    bereits heute morgen und jetzt wieder haben mich Deine Worte und Deine Bilder beeindruckt. Ich fühle mich mitgenommen auf Deinem Fernweg. Danke!
    Herzliche Grüße von Sabine

    ReplyDelete
  9. enorm wo Du schon geatmet und geschlafen hast.Führst Du bei der Reise Tagebuch? Hat man dazu die Kraft noch? Ich kann mir vorstellen, dass man sich zwischendurch auch selbst bezwingen muß.Abseits der Pfade lernt man sich aber selber besser kennen.
    Ein toller Beitrag.
    Staunende Grüße, Karen

    ReplyDelete
  10. Liebe Tally,
    Deine Worte treffen so genau meine Gefühle in bestimmten Situationen. Beim Lesen tauchen vor meinem inneren Auge Bilder auf, die das Geschriebene für mich sehr persönlich illustrieren. Danke für dieses treffende Gedankensammelsurium. Der Landkartenanhänger ist toll, wo ich doch ein "niemals ohne Landkarte aus dem Haus" Typ bin.
    Liebe Grüße,
    Malou
    PS: die geht-gar-nicht-Farbe ist für mich dieses kräftige Türkis. Von so einer Farbe werde ich einfach erschlagen.

    ReplyDelete
  11. Beautiful photos. I don't read or speak German (oh heck I'm lucky I can speak/read english my only language), but thank goodness smiles are universal so I can tell you had a wonderful time my friend. xo

    PS I did get your email and replied back this morning.

    ReplyDelete
  12. Oh, Dein Reisebericht riecht so nach Abenteuer, da komm ich ins Schwärmen.
    Ein Landkartenstück als Schmuckanhänger und somit ein Erinnerungsschmuck, das ist eine super Idee :-)

    LG Nora

    ReplyDelete
  13. Liebe Tally,
    seit Montag habe ich deinen Post auf dem Rechner, blättere darin, schaue die Fotos an und bin immer wieder beeindruckt-von den Bildern, von deinen Worten, von dir.
    Danke dass du uns teilhaben lässt!

    Liebe Grüße Katrin

    ReplyDelete

 
W