...and my heart is beating.
My dear english readers: Please use some kind of translating page if you are interested in my little bla-bla on personal development and creativity. This post is too long and my time is too short today.
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Heute Abend beim Fahrrad fahren entlang schönster, bunter Felder fühlte ich mich umhüllt von einer Wolke von Sicherheit: Ja, ich könnte sofort das, was ich sehe umsetzen. Stoff, Faden, Linien, Farben, Struktur, Stickerei.
Ja, Lucy, ganz direkt. Ohne Worte. Ich bin zwar viel am Reden und schnell beim Tippen, doch gute Formulierungen beim Schreiben gelingen mir nur selten. Manchmal fließen sie mir quasi aus den Fingern, so wie bei meinem Connect-Post, aber das ist nur selten. Vor vielen Jahren verzweifelte ich daran, dass ich ein inneres Bild sah, es aber nicht beschreiben, es nicht umsetzen konnte. Diese Frage beschäftige mich so sehr, dass ich sie sogar zu einem Thema meiner Abschlussprüfung machte, was mir zwar ein Staatsexamen einbrachte, mich aber nicht meinem Problem näherte.
Zeichnen kann ich nicht und auf die Idee es mit textilen Mitteln zu versuchen bin ich früher überhaupt nicht gekommen.
Ich weiß nicht, wieso es im Augenblick klappt. Wieso ich geradezu überströme vor Einfällen, auch wenn sie manchmal bocken, wie bei der März-Seite. Allerdings denke ich im Nachherein, dass das an der Infektion lag, die ich schon hatte, aber nicht wahrnehmen wollte.
Was nährt meine Kreativität? Ganz sicher Zeit und innere Ruhe, meine Reisen, Farbe, klare Luft, Material um mich herum, die Inspirationen in den letzten 2 Jahren durch die Blogs/Homepages.
Es ist aber noch mehr, ich kann es nur nicht in Worte fassen.
Ich spüre es halt.
*Übernacht ist mir doch noch etwas klar geworden, was zu meiner kreativen Entwicklung beigetragen hat: Zum einen nämlich die Entdeckung des Kleinformats. Genau das ist mein Ding. Zum anderen die Erkenntnis, dass ich gar nichts Nützliches machen muss, wie ich früher immer dachte. Heutzutage freue ich mich 'einfach' so. Zum letzten die Entledigung eines anderen Drucks an mich selber, darüber zu schreiben wäre jetzt hier allerdings zuviel.*
Ja, Lucy, ohne Worte. Sogar ohne Skizzenbuch. Ein Teil meines Projektes der textilen.monats.seiten sollte die Dokumentation im Skizzenbuch sein. Hab ich schon längst gestrichen. Wenn es mich packt, arbeite ich so konzentriert, so im Fluss, dass ich weder dazu komme, noch es brauche.
Für *connect* machte ich auf Kopierpapier eine grobe Einteilung zur Verteilung der Elemente. Darauf krikkelte ich zwischendurch herum, um die Schreibschrift kurz zu üben und das war's.
Meine April- und meine Mai-Seiten sind fertig. Allerdings nur im Kopf. Die Start-Planung steht, mehr brauche ich nicht. Ich habe (zur Zeit!) die innere Sicherheit, dass es dann weitergeht. Diese Sicherheit verspüre ich so selten im Leben und sie macht mich so sehr glücklich.
Dieser Bereich ist so überaus wichtig für mich, weil ich früher immer dachte, ich könne nichts. Ich war eine gute Handwerkerin, nähte sehr exakt, Patchwork und einiges andere. Aber ich wollte was anderes und konnte nicht.
Für die April-Seite regten mich die Blüten dieses Monats an. Selten sah und spürte ich so eine Blütenpracht hier in Norddeutschland. So viel, so dicht an dicht und so gleichzeitig. Ich werde den Patchworkblock "cathedral window" als Grundlage nehmen. Stelle ich mir gut vor, bunter Stoff eingerahmt von uni-Bögen.
Der Mai soll wieder transparent und leicht werden. Ich will die drei Buchstaben einzeln arbeiten und an Fäden frei in ein Fenster hängen.
Beide Seiten werde ich übrigens frühestens im Juni machen, weil ich Mai meistens unterwegs sein werde.
Warum die Herzklopfen?
Gehandarbeitet habe ich mein Leben lang, viel dafür selbstentworfen, dieses selber aber nicht als befriedigende Gestaltung empfunden und schon gar nicht gesehen.
Ich hatte bereits einmal einen 'künstlerischen' Anfall. 1997. Als ich entdeckte, dass ich doch in einer gewissen Art zeichnen kann. Stürzte mich voll Eifer in das Material. Wie meistens im Großen und Ganzen autodidaktisch mit Hilfe meines Bücherhallen-Abos. War erstaunt, glücklich, es floss.
Keine zwei Jahre später wurde mir bei einem Autoeinbruch fast alles geklaut - die Freude war weg und ließ sich auch durch den schnellen Kauf von Buntstiften und Farbkasten nicht wieder hervorlocken. Die Aquarellfarben puhlte ich letztes Jahr nachdenklich nach fast einem Jahrzehnt auf.
Allerdings waren meine allerersten Zeichnungen noch da. Angeregt durch Griseldas Post suchte ich die und fand viel mehr als ich dachte. Ich war so traurig gewesen, dass ich mir die vielen Blätter, die noch da waren, gar nicht angeschaut hatte und dachte, dass fast alles weg war (oder ich habe über die Jahre doch manche zum Glück vergessen).
Hier zeige ich jetzt gar nicht die Bilder, die mich berühren, sondern ich zeige eine verblüffende Verbindung, die mir Herzklopfen bereitet.
Das erste Photo ist meine zweite textile.seite, entstanden in meinem Kurs im Herbst 2008.
Die anderen beiden Bilder sind selbstausgedachte Aquarellübungen aus dem Herbst 1998.
Entschuldigt die Länge und mögliche Tippfehler. Auch habe ich die Photos eben nachts auf die Schnelle gemacht, weil die Gedanken sich überschlugen. Wenn ich jetzt nicht schreibe, wird es wieder wochenlang nichts.
Ich sollte und wollte eigentlich an der Nähmaschine sitzen und ein Geschenk fertig machen, dass das Geburtstagskind bekommen soll, zu dem mich mein 3-Tage-Ausflug morgen früh führen wird.
Sonnabend werde ich in Aachen bummeln. Meinen Leserinnen wünsche ich einen schönen Maianfang, wunderbare Tage und laue Abende.
Die Beiträge der anderen Frauen, die sich mit textilen.monats.seiten beschäftigen sind hier aufgelistet:
Lucy/Nahtzugabe
Karen/Feuerwerk by Kaze
Monika/wollixundstoffix
Griselda/Machwerk
PS. Ja, ich werde noch mehr über das freie Maschinesticken schreiben, so wie gewünscht, irgendwann in den nächsten paar Monaten.
Liebe Tally, da haben wir wohl beide die Walpurgisnacht vor dem PC verbracht. Nur schnell will ich sagen: Jeder kann malen und zeichnen lernen, wirklich jeder, davon bin ich überzeugt(kennst Du Betty Edwards Anleitungsbücher?) Und Dein künstlerisch eigener Ausdruck ist ja offensichtlich schon seit zehn Jahren da.
ReplyDeleteManchmal kommt man auf seltsamen Umwegen zum Ziel und nicht immer ist der direkte Weg der gute oder richtige.Ich lese innere Gelassenheit und Freude am Schaffen, dass einfach so kommt, aus dir heraus.Vielleicht will man in jüngeren Jahren zuviel auf einmal und läßt das Leben noch nicht so fließen.So empfinde ich manchmal.
ReplyDeleteEinen schön Mai wünsch ich Dir
Karen
Bei Dir tut sich ja mächtig was! Da falle ich ein paar Tage aus und komme kaum noch mit Lesen und Schauen nach.
ReplyDeleteDein letzter Beitrag strahlt Optimismus und Gelassenheit auf mich aus.
Und atemlose Aufgeregtheit über die "Neu"-entdeckung von verloren geglaubten Ausdrucksweisen.
Deine Aquarelle gefallen mir übrigens sehr gut!
Ich wünsche Dir einen kreativen Mai, lass es fließen!
LG
Chris
Ich freue mich für dich, dass du nach so vielen Jahren den Zugang zu deinen inneren Bildern gefunden hast. Du hörst dich so glücklich und optimistisch an.
ReplyDeleteDer Druck "nützlich" zu sein und Nützliches zu schaffen (auch ein Hobby hat nützlich zu sein!) ist mittlerweile ja so allgegenwärtig, dass er häufig gar nicht mehr hinterfragt wird. Bloß nicht innehalten, höher, schneller, weiter, Ziele erreichen und weiter zum nächsten - schnell schnell. Es ist schwer, sich davon nicht mitreißen zu lassen und auf dem eigenen Tempo zu beharren.
viele Grüße, Lucy
Liebe Tally,
ReplyDeleteich lese hier ja schon lange mit und beoachte (mit großem Vergnügen!!), dass du dich auf dem Weg der Klarheit befindest. Die Suchende findet ihre Wege - neue, andere, als (vermeintlich) aufoktroyiert und plötzlich scheinen klare Weiten und Möglichkeiten vor dir zu liegen, viel (selbst auferlegter) Druck abzufallen und es schält sich klar und deutlich heraus, was "dein Ding" ist.
Das finde ich einfach wunderbar und lese und staune gespannt weiter!
Sei von Herzen umarmt und tja: bis diesen Monat noch , oder???
Ellen